Das Panoramabild von 2019 zeigt das unter Naturschutz stehende Waldgebiet im Dorf Tinnen bei Haren im Emsland.
Das Tinner Loh ist für Waldspaziergänge geeignet wie kaum ein anderer Wald im Emsland. Ein Grund dafür ist, dass es sich hier im Kernbereich des unter Schutz stehenden Gebietes um einen Laubwald handelt, der im Herbst ein ungemein malerisches Bild abgibt. Zum anderen haben die hier dominiernden Buchen teilweise ein beträchtliches Alter und bedecken mit ihren entsprechend großen Kronen weite Waldflächen, die dichtem Unterholz kaum eine Chance geben. Wenn im Herbst das Laubdach durchlässiger wird, bietet sich dem Wanderer das Bild einer weitläufigen offenen Landschaft, die mit bunten Blättern ausgelegt ist. Der „weiträumige“ Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass viele der Baumriesen bereits das Zeitliche gesegnet haben und nun das einstige Blätterdach freigegeben haben. In diesen Lichtungen versuchen nun andere Bäume die Lücken zu füllen. Die zu Boden gegangenen Methusalems werden übrigens nicht aus dem Wald herausgeschafft, sondern werden wieder dem natürlichen Stoffkreislauf zugeführt. Ein echter Naturwald eben. Damit aber das Absterben vieler älterer Bäume hier aber auch noch publikumsfreundlich vonstatten geht, sind die Areale um sie herum teilweise mit Draht abgesichert.
Am Rande des Tinner Lohs gibt es natürlich auch Nadelbäume wie sie allerorten in den emsländischen Wirtschaftswäldern vorkommen. Im Hintergrund sind sie im Panorama gut zu erkennen. Der Buchenwald hatte einst übrigens auch eine wirtschaftliche Funktion zu erfüllen. Als sogenannter Hutewald versorgte er das Vieh der Bauern. Somit haben wir es hier nicht mit einer Urwaldlandschaft zu tun, sondern mit einer echten Kulturlandschaft, eine die es wert ist, erhalten zu werden.
Der (allerdings spärlich) ausgeschilderte Rundweg kann in knapp einer dreiviertel Stunde absolviert werden.
Weitergehende Informationen zum Naturschutzgebiet Tinner Loh
©opyright A. Deters – rotorondo.de 2019